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Anschließend nur mehr unter der Adresse:

connietexhat@jimdofree.com

 

 

In Memoriam Connie Tex Hat

  Er war einer der Pioniere der österreichischen Countrymusic-Szene und ein Meister der Erzählkunst. Seine legendären Radio-Sendungen „Das Lied der Prärie“ und abwechslungsweise „Connie Tex Hat stellt vor“ waren für viele Österreicher und auch Hörern des benachbarten Auslandes ein guter Grund, sich eine Stunde vor das Radio zu setzen und zu „Hören“, was Connie wieder über das uns noch unbekannte Amerika zu erzählen wußte. Sein umfangreiches Wissen eignete er sich in zahlreichen Reisen und Studien an, doch er interessierte sich generell über das auch für ihn „Neue“. Er untermalte seine Sendungen mit Country Music, welche bald viele Hörer zu Fans werden ließ, die es heute noch sind.

 

  „Eine ganze Generation hat dich gehört und wird dich nicht vergessen. Das ist eine ganz besondere Auszeichnung in einer so schnelllebigen Zeit. Du hättest sicher noch viel zu erzählen gewußt, doch die heutige, moderne Country Music, hätte dir aber sicher nicht mehr so gefallen.

  Es würde dich stolz machen wenn du wüßtest, dass es auch heute noch sehr viele Fans deiner Sendungen gibt. Gottseidank gab es auch einige Hörer, die vieles auf Tonband mitgeschnitten haben; wohlweislich in der Voraussicht, dass man sich die Sendung noch einmal zu Gehör bringen will.

In dieser Hinsicht bleibst du uns Hörern sicher noch lange in Erinnerung; wir werden dein Vermächtnis hegen und pflegen.“

 

Bye, bye, be good and we shall meet again, 

if The Good Lord should be willing,

and I sure hope, HE IS WILLING!

 

Connie Tex Hat

  Das Lied der Prärie oder Connie Tex Hat stellt vor

 

  Wer kann sich noch an die Zeit erinnern, als man, mangels eines TV-Gerätes, noch dem guten alten Radio lauschte, wenn die Sendung „Das Lied der Prärie – von Connie Tex Hat“ lief. Endlich hörte man wieder ein paar neue Songs aus den USA. Diese Musik war ja so anders als das, was wir so kannten. Und nicht nur die Musik war es, was uns so neugierig an das Radio fesselte, auch die Geschichten, die Connie da erzählte, waren spannend.

 

  Wer war denn eigentlich dieser Connie Tex Hat?

 

  Ich habe durch einen Zufall im Internet jene Frau gefunden, mit der Connie Tex Hat die letzten 11 Jahre bis zu seinem Tod zusammengelebt hat. Durch sie erfuhr ich eigentlich sehr viel über Connie. Im folgenden ein Auszug aus ihren Erzählungen.

  Connie Tex Hat wurde 1928 in Wien geboren (sein echter Name war Konrad Hat) und er ist auch in Wien aufgewachsen. Englisch gelernt und mit Vorliebe englischsprachige Radiosender gehört hat er schon als Jugendlicher während der Kriegszeit, obwohl es eigentlich verboten war. Deshalb hatte er auch nachher noch viele Kontakte mit amerikanischen Soldaten und hörte mit Vorliebe den amerikanischen Soldatensender AFN (American Forces Network). Zuerst studierte er Kunst und insbesondere Malerei, dann erwachte sein Interesse für Geschichte (nicht nur amerikanische), und als ihm klar wurde, dass es tiefe Zusammenhänge gibt zwischen Geschichte und Musik, begann sein Interesse für die Country Music zu wachsen. Er war also nicht nur Musikfachmann, er war auch Historiker.

  Seine Sendung „Das Lied der Prärie“ gab es seit 1958. Der Soldatensender wurde eingestellt und da vermisste er die Country Music. Er konnte es nicht aushalten, was im österreichischen Radio an „Cowboyliedern“ gespielt wurde. So machte er von sich aus dem ORF (der damals natürlich noch nicht so hieß) das Angebot, eine Sendung mit echter Country Music zu machen. Diese war dann ein solcher Erfolg, dass etwas Regelmäßiges daraus wurde. Die Musik dazu bekam er jahrelang von Freunden aus den USA geschickt, teils Schallplatten, teils Tonbänder, denn bei uns gab es ja so etwas noch nicht. Wie lange die Sendung lief bzw. wie viele Folgen es gab (ich glaube es waren über 700), weiß ich nicht mehr genau. Zuerst lief sie spät in der Nacht im ersten Programm, dann wurde Ö3 gegründet und „Das Lied der Prärie“ wurde verschoben. Eine Zeit lang lief sie Sonntag am frühen Abend. Eine Zeit lang gab es sie wöchentlich, dann nur alle 2 Wochen, abwechselnd mit Günther Schifters „Western Sloon“.

  Zwischendurch wurde sie ein paar mal von Peter Rapp gesprochen, was aber nach vielen Hörerprotesten wieder geändert wurde. Die Hörer wollten nicht nur Connies Fachwissen, sie wollten auch seine Stimme hören. Irgendwann (zu Beginn der 80er Jahre, glaube ich) wurde sie dann ganz eingestellt, warum, hat Connie nie wirklich erfahren. Auch massive Proteste der Hörer konnten das nicht ändern.

Connie „Tex“ Hat mit seiner Tochter Veronika (gelbes T-Shirt), mit Margit Kurfürst sowie mit Oskar Zaglmayr und John Rider, der Salooner des Gasthofes „Zur Ischler Bahn“.          Foto: © Margit Kurfürst


 

Die Titelmusik zu den Sendungen “Connie Tex Hat stellt vor“ zu Beginn dieser Sendungen stammt von den “The Sons Of The Pioneers“ und lautet “Farr Away Stomp“.

(Es lautet tatsächlich Farr Away Stomp).

 

 

 

Die Titelmusik zu den Sendungen “Das Lied der Prärie“ zu Beginn dieser Sendungen stammt von “Speedy West & Jimmy Briant“ und lautet “Swingin' On The Strings“.

  In einem Teil seiner Sendungen war Country Music das Hauptthema („Connie Tex Hat stellt vor“), in anderen die Geschichte. Es gibt kaum einen Aspekt aus der amerikanischen Geschichte bis in den Anfang des 20. Jhd., den er nicht behandelt hat: Eisenbahn, Großwild, Goldgräber, Bürgerkrieg, Freiheitskampf von Texas, Viehtriebe, Pony Express, Schusswaffen (er war auch Hobby-Ballistiker), Indianer, Doc Holliday, Naturschutz, Mountain Men (Trapper), und so weiter und so fort. Einer seiner texanischen Tonbandfreunde bat ihn, eine Übersetzung eine seiner Sendungen zu schicken und war so fasziniert von dem profunden enthaltenen Wissen, dass er den texanischen Gouverneur kontaktierte. 1960 wurde Connie auf Grund seiner Sendung zum Ehrenbürger ernannt, zuerst von der texanischen Stadt Fort Worth und dann vom Staat Texas. Deshalb der Namensteil „Tex“. Als wir 1985 das erste Mal gemeinsam in den USA waren, machten wir einen Besuch in Fort Worth, und im Archiv der Zeitung „Fort Worth Star Telegram“ gab es tatsächlich noch den Artikel darüber zu lesen, den Connie in seiner Sammlung von Zeitungsausschnitten hatte.

  Lehrer war Connie nie, aber er hat viele Vorträge gehalten und war auch immer wieder in Schulen eingeladen. Ich kann mich erinnern, dass gerade Oberösterreich da sehr aktiv war. Auch die Rundfunkaufnahmen wurden in Linz gemacht, (weil es dort freundlicher und unkomplizierter zuging als in Wien). Übrigens fällt mit gerade ein, dass er in Linz Freunde hatte: den Waffenhändler Goluch.

 

 

  2015 sind schon wieder neue Sendungen aufgetaucht, die wieder von einem Fan aus Wien, der die Sendungen auf Tonband mitgeschnitten hatte, zur Verfügung gestellt wurden. Diese Sendungen habe ich überarbeitet und diese sind seit kurzer Zeit zu haben. Es sind jetzt insgesamt 365 Sendungen, die für die Fans von Connie Tex Hat zur Verfügung stehen. Die PDF-Datei mit den genauen Sendungsdaten können Sie sich bei Interesse gerne downloaden. (Siehe Download-Button weiter unten).

  Nachdem jede Sendung überprüft wurde (es wurden diverse Geisterfahrer-Meldungen des ORF herausgeschnitten sowie Störgeräusche entfernt und verschiedene Übersteuerungen verringert), kann man sagen, daß jetzt 365 Sendungen soweit bereinigt sind, daß beim Hören aller dieser Sendungen die Erinnerung an Connie Tex Hat wieder zum Vorschein kommt.

  Sind wir doch nicht alle beim Radio gesessen und haben seinen tollen Schilderungen aus dem unbekannten Amerika gelauscht. Connie hat sehr viel Wissenswertes auch über die Musik und deren Interpreten zu vermitteln gewußt.

Download
Connie Tex Hat - Die Geschichte einer jahrelangen Suche
CTH Index.pdf
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Interessante Geschichten

  Als ich mit der Recherche nach Connie Tex Hat begann — es gab im Internet nichts zu finden außer in der Nationalbibliothek in Wien ein Foto (ganz oben) — erlebte ich interessante Geschichten, die ich Ihnen hier erzählen möchte. Abgesehen davon, daß ich die Lebensgefährtin von CTH über das Internet fand und kennenlernte, bekam ich von ihr auch die Adresse seiner Tochter Veronika (am Bild oben mit dem gelben T-Shirt).

 

  Im Net suchte ich nach dem Buch von CTH, und bei "willhaben" fand ich die e-Mail-Adresse der Frau, die das Buch verkaufen wollte. Ich schrieb der Frau mein Begehren und sie antwortete mir, dass sie jede Menge dieser Bücher habe, der Restposten des Verlegers. Dabei erwähnte sie, dass sie bis zum Ableben von CTH seine Lebensgefährtin war. In weiterer Folge erzählte sie mir mehr über CTH. Und wenn heute noch jemand dieses Buch haben will, dann gebe ich ihre e-Mail-Adresse für eine Bestellung weiter.

  Nach und nach kamen immer mehr Informationen zusammen. Da beschloß ich, auf meiner Homepage eine Seite für Connie Tex Hat zu gestalten. Falls jetzt jemand nach Connie Tex Hat auf Google sucht, wird er automatisch auf meine Homepage geleitet. Aktuell ab 1. November 2016 auf  www.rogerkaktus.com oder auf www.rogerkaktus.at

  Es dauerte nicht lange, als ich Post von einem Wiener bekam, der mir auf Tonband aufgenommene Sendungen anbot. Darauf habe ich gewartet und gehofft, und es geschah tatsächlich. Ich habe diese Aufnahmen anschließend auf einen gleichen Pegel gebracht sowie die Geisterfahrer-Meldungen des ORF herausgeschnitten. Dann wurden die Sendungen mit Datum versehen und in MP3 umgewandelt.

  Schon bald gab es die ersten Interessenten, welche die CDs bestellten. Vorher erkundigte ich mich aber mehrmals beim ORF in Wien, ob es eventuelle Rechtsansprüche oder ein Copyright zu beachten gibt. Es kam von Seiten des ORF bis heute (2016) keine Antwort auf meine Anfrage. Wahrscheinlich gibt es kein Copyright mehr nach so langer Zeit.

  Ein Jahr später schrieb ein zweiter Wiener, ob ich Interesse an weiteren Sendungen von CTH habe. Natürlich hatte ich ein Interesse, so unglaublich es auch war. Abermals begann eine lange Zeit der Aufarbeitung — Übung darin hatte ich ja schon — und vor Weihnachten konnte ich allen bisherigen Kunden ein Ergänzungs-Paket offerieren. Es waren das alles Sendungen, die ich noch nicht hatte.

  Ein Kunde verdient dabei eine besondere Erwähnung. Ein Wiener namens Willi wanderte in seiner Jugendzeit nach Amerika aus. Jetzt, an die siebzig Jahre alt, erinnerte er sich wieder an die Zeit, in der er noch in Österreich Radio hörte. Er begann auf Google nach CTH zu suchen und kam prompt auf meine Homepage. Er bestellte sofort die CDs und nach kurzer Zeit kam ein e-Mail aus Amerika. "Es ist ein besonderer Genuss, jeden Sonntag Abend bei einem Glas Whiskey eine Sendung von Connie Tex Hat zu hören. Das ist Nostalgie pur".

  Anfangs 2015 erreichte mich wieder ein e-Mail aus Wien und abermals bot man mir Sendungen von CTH an. Wie die Geschichte weiter ging, lesen Sie in meiner Broschüre "Connie Tex Hat — Die Geschichte einer jahrelangen Suche", die Sie sich downloaden können (siehe etwas weiter oben). Dort finden Sie auch eine Sende-Liste, die mir ebenfalls zur Verfügung gestellt wurde.

  Ich bekam aber auch die e-Mail-Adresse von Connie's Tochter Veronika, mit der ich Kontakt aufnahm. Nach längerer Zeit meldete sich ihr Mann und bedankte sich ganz überschwänglich darüber, dass ich das Andenken an Connie Tex Hat so in Ehren halte. Ich fragte ihn daraufhin, ob seine Frau Veronika nicht Fotos oder sonstige Erinnerungsstücke von ihrem Vater habe. Und ich bekam dann einige Fotos sowie die Urkunde von der Ernennung zum Ehrenbürger von Texas. Ich sage nochmals Danke für das zur Verfügung stellen und will sie hier für die vielen Fans von Connie Tex Hat veröffentlichen.

 

  Hier füge ich noch jenes Bild der Urkunde ein, die Connie Tex Hat 1960 vom damaligen amerikanischen Botschafter überreicht wurde (Bild ganz oben am Beginn der Seite). Er wurde zum Ehrenbürger von Fort Worth, Texas, ernannt.

 

  Hier kommt noch das Bild vom Studio, es ist jedoch nicht bekannt ob dies vom Studio in Wien oder in Linz stammt.

 

  Connie Tex Hat war selbst auch Musiker. Das Bild zeigt ihn im Oktober 1969 mit den Bluegrass Specials, der Bandleader Ferry Leitner ganz links, mit Banjo.