Damit ihr ein bißchen sehen könnt, was wir hier so treiben, habe ich etwas ganz Interessantes.
Aber vorher muss ich Euch die Geschichte der Entstehung beschreiben. Jutta und Ingo sind unsere Nachbarn hier im Haus, wir kennen sie schon seit 2012.
Für mich gibt es nichts Schöneres als wenn ein Grieche zu mir kommt und sagt: Du Ewald, du machst so schöne Filme, könntest du nicht . . .
Ich bin sehr stolz, daß ich der Familie Markati solch eine Freude machen konnte.
„Adriana und die 75 Steps“ - Juni 2017
Die Idee zu diesem Film kam eigentlich von Jutta Strojny. Sie sagte, dass sie gerne den Geburtstag ihres Mannes Ingo auf der alten Terrasse feiern würde, die jetzt ein Abstellplatz für Tassos
Restaurant 75 Steps ist. Dort hatten sie und Ingo schon 1972 gefeiert und gespielt. Sie erzählte auch, dass Tassos Markati eine VHS-Cassette habe, auf der ein Super-8-Film von 1972 drauf ist. Zu
dieser Zeit machten Juttas Eltern samt Bruder Urlaub auf Corfu, und in der Folge auch hier bei Tassos. Die Familie Markati mit Effi, Tochter Mariana und Bruder Panagiotis sowie die Eltern von
Tassos, Adriana und Panagiotis, wohnten damals in einem kleinen Haus am Berghang mit dem tollen Ausblick auf die Bucht von Messonghi. Im Erdgeschoß dieses Hauses gab (und gibt es noch immer)
einen Raum, in dem auch ein kleiner Laden mit Kafenion war, und vor dem Haus, auf einer kleinen Terrasse, standen Stühle und Tische, wo die Leute von dem kleinen Ort Kato Spileo ihren Kaffee
Elleniko tranken und gemütlich nach des Tages Arbeit zusammensaßen. Auch Jutta, ihr Bruder und die Eltern saßen hier, ebenso Ingo. So lernte man sich kennen. Es gab noch keine asphaltierte Straße
und keine Häuser von Messonghi hier herauf, man ging noch zu Fuß oder konnte manchmal auf einem Esel sitzend den Berg bewältigen. Von der Straße dann zum Haus gab es nur diese 75 Stufen. Und in
der Folgezeit begann Tassos langsam ein eigenes Haus zu bauen. Aber erst Mitte 1990 machte Tassos das Restaurant auf, und in der Folge vermietete er auch Zimmer. Und bis auf Tassos Vater
Panagiotis und Adriana leben noch alle Beteiligten. Juttas Vater drehte damals vom Urlaub auf Corfu diesen Film, der zu Beginn von „Adriana und die 75 Steps“ abläuft.
Man sieht auch die Terrasse vor dem Haus, wo getanzt und gefeiert wurde. Und dort sollte Ingo’s Geburtstagsfeier dieses Mal stattfinden. Nach dem Einverständnis von Tassos wurde die Terrasse
gefegt und gesäubert, und ich konnte die Feier filmen. Da fragte mich Tassos, ob man nicht den Film von der VHS-Cassette verwenden könnte, um damit eine DVD zur Erinnerung zu machen. Wir
kopierten den VHS-Film auf eine DVD-Cassette und dann spielte ich diesen alten Film in mein Filmschneide-Programm.
Jutta hatte dann noch eine gute Idee. Sie wußte, daß Adriana, die 87-jährige Mutter von Tassos, sehr gut erzählen kann. Wenn Jutta die richtigen Fragen stellt, dann plaudert Adriana und kann fast
nicht mehr aufhören. Jutta bereitete sich die Fragen vor und die Plaudertasche erzählte und erzählte.
Zuerst feierten wir Ingo’s Geburtstag ausgiebig, und als die Sonne unterging kam Adriana zu uns und begann zu plaudern.
Zwei Wochen später wollte Roswitha ebenfalls ihren Geburtstag auf der Terrasse feiern. Jutta und Ingo bekamen noch Besuch von ihren Freunden Doris und Jürgen, und so wurde für Sechs gedeckt
(siehe Bild ganz oben). Dieses Mal war es ein lauer Sommerabend und die Stimmung war so hervorragend wie die Speisen, die von Tassos und Tochter Mariana aufgetragen wurden. Und als es dunkel
wurde kam ganz schüchtern wieder Adriana zum Erzählen.
Es war ein wunderschöner Abend und sogar die Käuzchen in der Nähe konnte man hören. Für Jutta’s Gäste, Doris und Jürgen war es vielleicht etwas eintönig, da sie nicht griechisch verstehen. Auch
für mich ist alles ein spanisches Dorf, doch eines muß ich dazu sagen:
I don't know what she said, but shure I love the way how she said it.
Doch als Erinnerung für Jutta, Ingo, Adriana, Tassos, Effi, Mariana und Panagiotis gibt es nichts Schöneres. Und nur für die wird der Film gemacht.
Wenn Ihr der griechischen Sprache mächtig seid, ist es bestimmt ein interessanter Film. Viel Vergnügen beim Anschauen.
Mir und Roswitha hat es Spaß gemacht, Roswitha versteht zumindest ein wenig.
Und so konnte ich dieses Projekt zu einem Ende bringen. Der Film ist jetzt fertig und man kann den Film in High Definition sehen. Für Tassos gibt es auch eine griechische Version. Und wenn Jutta
will, machen wir deutsche Untertitel, damit man weiß, was gesprochen wird.
Adriana und die 75 Steps in griechischer Sprache
Wie jedes Jahr unternimmt Tassos mit den anwesenden Hausgästen einen Ausflug. Dieses Mal war der allgemeine Wunsch eine Wanderung zum Profitis Ilias. Das ist jener Berg, den man von Tassos
Restaurant aus genau sehen kann, und der aussieht wie ein kleiner Popo.
Pünktlich versammelten sich alle Gäste kurz vor 10 Uhr zur Abfahrt. Adriana, Tassos Mama, fuhr dieses Mal bei mir mit, ebenso Ellen und Roswitha, die bei der Wanderung nicht mitgehen. Der Weg
führt zuerst über Agios Mattheos und von dort durch alte Olivenhaine hoch nach Ano Pavliana. Kurz oberhalb der Ortschaft ließen die Wanderer die Autos stehen. Von dort geht es den Bergkamm
entlang ca. 3 km auf der Staubstraße bis zur Bergkirche Profitis Ilias. Diese Straße ist nicht asphaltiert und voller Schlaglöcher, mit Adriana im Gepäck konnten wir nur langsam fahren.
Bei der Bergkirche erwarteten wir die Wanderer, es kamen nacheinander alle ins Ziel. Nach diesem Kraftakt gab es eine kräftige Stärkung, Effi hatte für alle je einen Baguette hergerichtet, der
mit köstlichem Inhalt gefüllt war. Dazu gab es Saft, Wasser oder Bier, die Wanderer kamen nämlich ganz schön ins Schwitzen. Von der Bergspitze blickte man noch hinüber nach Agios Mattheos und bis
zu den 75 Steps. Dann wurde es Zeit, ein Gruppenfoto zu machen, bzw. zwei, denn Tassos wollte ja unbedingt auch drauf sein.
Jetzt begann für die Wanderer der Rückweg bis zu den Autos, wieder in der vollen Mittagshitze. Ich hingegen fuhr mit den drei Damen gleich bis Ano Pavliana in ein kleines Cafe an der Hauptstraße.
Dort warteten wir wieder auf die andere Gruppe, die bald durstig bei uns eintrafen. Jetzt gab es zu Trinken und auch griechischer Kaffee wurde reichlich bestellt. Währenddessen lieferte ein
Eismann in das Cafe und Tassos spendete uns allen eine große Box mit drei verschiedenen köstlichen Sorten. Nach viel Spaß und zahlreichen Fotos ging es wieder heimwärts nach Kato Spileo.
Nachmittägliche Ruhe war jetzt angesagt, doch um 19 Uhr gab es ein Wiedersehen an der gedeckten Tafel für die ganze Gruppe. Effi hatte für diesen Abend extra schon am Vortag eine himmlische
Moussaka gemacht. Jeder schwärmte dann von dieser Köstlichkeit, es wurden Adressen ausgetauscht, geplaudert, Fotos gemacht und viel gelacht.
Und dann gab es als große Überraschung eine Show mit Zaubertricks, vorgeführt von Tassos Markatis. Lachen, lachen und staunen war jetzt angesagt. Diese Zaubertricks zeigt er nur ganz selten und
das mag etwas heißen. So ging ein wunderbarer Tag im 75 Steps zu Ende. Danke Tassos und Effi.